Rheinsteig (3) – die (Sehn-)SUCHT beginnt

Unterwegs auf dem Rheinsteig von Bad Hönningen nach Rheinbrohl

gelaufen am 15. August 2015, 1. Teil der offiziellen 5. Etappe, meine persönliche Etappe 3
10,7 km (inkl. Zuwege)
Gpx-Track: https://www.outdooractive.com/de/wanderung/romantischer-rhein/rheinsteig-teil-a-der-5.-etappe-von-bad-hoenningen-arenfels-nach-rheinbro/112026181/

Der Rheinsteig rief. Und zwar laut!! Ich wollte so bald wie möglich die nächste Etappe laufen.

Am heutigen Samstag waren die Wetteraussichten sehr wechselhaft angesagt, eigentlich schön, aber Regen und Gewitter drohten dennoch. Daher habe ich mich für meine Verhältnisse früh auf den Weg nach Bad Hönningen gemacht. Nach 35 Minuten Fahrstrecke parkte ich am Bahnhof im Schatten und ging zunächst zur Touristeninformation, um mir meinen Stempel von der letzten Etappe zu organisieren. Mist, die machte erst um 9:30 h auf. Innen war aber schon jemand und weil ich hörbar an der Tür gezogen hatte, machte die nette Dame 20 Minuten früher ihr Büro für mich auf und gab mir den gewünschten Stempel und sogar noch zwei weitere dazu. Ich erlebe immer wieder viel Entgegenkommen beim Wandern. So nett!

Auch mit dem Wetter hatte ich ebensolches Glück. Es hielt und die Sonne schien wunderbar warm.

Der Weg war dieses Mal ohne große Highlights, aber trotzdem schön. Zunächst erklomm ich den Hang, an dem Schloss Arenfels über dem Städtchen thront und wo ich die letzte Etappe beendet hatte.

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Schloss Arenfels

Zu Besichtigen gab es nichts, deshalb stiefelte ich weiter den Berg hinauf.  Der Weg verlief erst durchs Grüne, dann etwas durch ein Wohngebiet und danach sehr schön durch die Weinberge, aber leider in Hörweite der vielbefahrenen B 42. Allgegenwärtig waren die weißen Wasserdampfwolken, die aus den Schloten einer Kohlensäurefabrik gen Himmel stiegen.

Bad Hönningen
Bad Hönningen

DSCN0710

Ich kam an der „Römerwelt“ vorbei, einem Erlebnismuseum mit Rekonstruktion eines ehemaligen Römerlagers am Limes.

Hier kann man neben der Besichtigung der Gebäude und des Museums, das die Lebensweise der römischen Soldaten im Rheintal zeigt, auch an Aktionstagen z.B. zum Backen teilnehmen. Ich war schon einmal da und ich fand, dass es vor allem für Kinder sehr nett gemacht war. (Mehr Infos: http://www.roemer-welt.de)

In der Nähe der Römerwelt, in Arienheller, begegnete ich zwei bekannten Weitwanderwegen, die in Bad Hönningen enden: dem Limesweg und dem Westerwaldsteig. Mal sehen, wann ich auf diesen Pfaden unterwegs sein werde?

Auch das nächste Stück ging wieder recht nahe der B42 entlang. Bad Hönningen und Rheinbrohl gehen praktisch ineinander über.  Doch endlich schwang sich der Weg noch einmal durch den Wald weg von den Ortschaften eine Anhöhe hinauf, um in schönem Bogen um Rheinbrohl herum zu führen und bei den letzten Häusern des Ortes sich wieder zum Rheintal hin abzusenken.

Rheinbrohl
Blick auf Rheinbrohl

Auch von der gegenüberliegenden Rheinseite grüßte eine Burg: Rheineck. Ihr werde ich auf dem RheinBurgenWeg wieder begegnen.

Blick zur anderen Rheinseite, Burg Rheineck
Blick zur linksrheinischen Burg Rheineck

Ich erreichte am Mühlenpfad wieder die Nähe der B42. Von der anderen Seite winkte mir die imposante Kirche St. Suitbertus zu. Wäre ich hier dem Rheinsteig weiter gefolgt, hätte ich den nächsten Bahnhof erst nach drei weiteren Anstiegen und zusätzlichen 10 km in Leutesdorf erreicht. Das war mir heute definitiv zu weit. Deshalb schlug ich den Weg zum Bahnhof von Rheinbrohl ein: an der Kirche vorbei, durch die Grünanlage eines Altenpflegeheims und entlang eines schmalen, von Mauern gesäumten Treppenpfads. Ich kam am hübschen Rathaus aus Fachwerk vorbei, welches mit der Inschrift informierte „877 – hier ist die Geburtsstätte des elfhundertjährigen Rheinbrohls – 1977“.Rathaus Rheinbrohl 1Rathaus Rheinbrohl 2

 

Und wieder mal hatte ich unverschämtes Glück, denn der nur stündlich fahrende Bus, der mich zurück nach Bad Hönningen bringen sollte, kam schon 5 Minuten später. Am Zielort schlenderte ich noch etwas durch den Kurpark und auf den Rheinwiesen hin und her, bevor ich die Autoheimfahrt antrat.

Auch wenn die heutige Etappe mich nur einen gefühlten Katzensprung auf dem insgesamt 320 km langen Rheinsteig weitergebracht hatte, so war ich doch glücklich über das bis dahin Geschaffte. Und dieses Glück färbte ab! Denn ich inspirierte durch meine Berichte zwei meiner Kollegen, die einige Wochen später auch begannen, den Rheinsteig zu laufen und ebenso wie ich über die steilen Anstiege stöhnten, aber insgesamt von diesem Wanderweg doch sehr schwärmten.

 

 

 

 

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