I dr Schwyz!

Urlaub im Tessin

Zuerst Basel, dann Locarno am Lago Maggiore

18. – 26. August 2017

 

Oh, ich könnte immer noch schwärmen, wenn ich an meinen, erst ein paar Tage zurückliegenden, Sommerurlaub im Tessin zurückdenke.

Familiär in der Schweiz verwurzelt zieht es mich in regelmäßigen Abständen in dieses wunderschöne Land und so durfte ich dieses Mal meinen Sehnsuchtsspeicher mit allen Sinnen wieder auffüllen: visuell mit weiß-roten Kreuzen und Bergpanoramen, olfaktorisch mit dem Geruch von frisch gemähten Almwiesen, auditiv mit dem Lauschen des vertrauten Dialekts und geschmacklich mit dem Genießen typisch schweizerischer Spezialitäten, z.B. dem „Chääss Chueche“. Meine geliebten Kuhglocken bekam ich dieses Mal nur einmal kurz zu hören. Dafür gab es aber Wasser mit all seinen Audio-Panoramen satt!

Ich war eine Woche mit meiner Kollegin und Freundin Monika im Tessin. Auf der Hinfahrt haben wir in Basel bei meinen Verwandten Station machen dürfen, die uns sehr herzlich aufgenommen, bekocht und umsorgt haben. Wir fühlten uns sehr wohl dort. Vielen Dank dafür, falls ihr das lest! Am folgenden Morgen schauten wir uns die Stadt am Rhein etwas näher an.

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Wir hielten uns recht lange im Basler Münster mit seinem schönen Kreuzgang auf und studierten den Übergang von der romanischen in die gotische Bauepoche an den An- und Überbauten der Kirche. Während wir uns gerade im Chor des Münsters aufhielten, stellte sich eine Gruppe davor auf und sang einen typisch schweizerischen Naturjodler, ein sehr getragenes Lied aus Akkorden ohne Worte, ein sog. „Zäuerli“. Mir gefällt das! Ich bekomme immer Gänsehaut, wenn ich solche Harmonien höre, vor allem in einer Kirche mit so herrlicher Akustik!

Am Nachmittag fuhren wir dann weiter ins Tessin. Die Fahrt vorbei am Vierwaldstättersee war schon ein Augenschmaus. Dunkeltürkises Wasser im See, grüne Matten, Schweizerfähnchen und rauschende Wasserfälle. Am Gotthard hatten wir aber keine Lust auf eine Stunde Wartezeit im Stau vor dem Tunnel und fuhren daher rechtzeitig von der Autobahn ab, um über den Pass zu fahren. Mein kleines, vollgepacktes Auto mit den wenigen Pferdestärken schaffte den „Aufstieg“ ganz passabel, dafür muss ich es echt mal loben. Überhaupt fuhr ich immer noch mit der ersten Tankfüllung seit Bonn. Oben auf dem Pass wollten wir Pause machen und quasi als Gipfeltreffen unsere am Morgen in einer Basler Confiserie erstandenen extrem süßen Köstlichkeiten vernaschen (ein Caraque!). Kaum oben angekommen waren wir plötzlich in dichten Nebel gehüllt. Außerhalb des Autos wehte auf 2091m Höhe ein feuchtkalter Wind. Wir blieben daher im Auto sitzen. Zu sehen gab es ja eh nichts! Hinter uns feierten drei Radfahrer ihr Bergfest, ließen sich von anderen Touristen vor dem Passschild fotografieren und zogen sich danach ganz, ganz schnell warme Klamotten an. Mit dem Rad über die Alpen? Das wäre nichts für mich. Ich gehöre doch mehr zur Genießer- als zur Quälfront. Aber, wer’s mag…

 

Abfahrt ins Tessin
Hinterm Pass im Tessin

 

Hinterm Pass und unterhalb der Wolken begrüßte uns die warme Tessiner Sonne und schnell erreichten wir unseren Urlaubsort Muralto (Locarno) mit Blick auf den Lago Maggiore. Ein bisschen angespannt war ich bis zum Schluss, da ich wusste, dass die Anfahrt zum Ferienhaus Casa Egner über eine extrem steile und enge Privatstraße hinaufführen sollte. Diese Straße hatte es wirklich in sich, da man kaum einsehen konnte, wer einem entgegenkam und wohin man hätte ausweichen können. An einer Stelle gab es sogar einen Tunnel, der zum Glück mittels Kontaktampel nur in eine Richtung befahren werden durfte – aber das störte den älteren Herrn eines Tages dennoch nicht, der mir darin entgegen kam, obwohl er Rot gehabt hatte!

Das Casa Egner besteht aus zwei Gebäuden mit insgesamt 5 Ferienwohnungen. Die Häuser liegen am Berghang und somit hat man aus allen Wohnungen einen phantastischen Blick auf den See. Man kann sich überall in dem großen Garten aufhalten, bekommt wertvolle Tipps zu Ausflügen und Wanderungen von der Vermieterin Susanne Schreiber Lechleiter und kann mit den anderen, teils regelmäßig wiederkehrenden, Mietern zusammen grillen, wenn man das will, etc. Und da die Vermietung über einen solidarisch orientierten non-profit Verein zum Erhalt des schönen Grundstücks läuft, ist ein Aufenthalt dort auch bezahlbar (nähere Infos unter http://www.casa-egner.ch).

 

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Locarno mit Lago Maggiore

 

 

Nach Locarno hinab kam man zu Fuß in 8-10 Minuten (hinauf erklommen sich die 90 Höhenmeter über viele Stufen in (un?)bedeutend längerer Zeit), wo man einkaufen oder am See flanieren bzw. in diesem baden konnte.

Wir haben (fast) jeden Tag eine Wanderung gemacht und uns abends meist in der Ferienwohnung das überwiegend von zu Hause mitgebrachte Essen gekocht. Essen gehen ist in der Schweiz nämlich richtig teuer. Gespeist wurde auf der Terrasse der Wohnung mit wunderschönem Panoramablick. Wir hatten außerdem richtiges Glück mit dem Wetter, denn es war jeden Tag sonnig und heiß. Nur zweimal hat es gegen Abend ganz kurz ein Gewitter gegeben. Wir fühlten uns beide im Casa Egner sehr wohl und ich kann es nur jedem empfehlen, dort auch einmal hinzufahren.

(Berichte von den Wandertouren und Ausflügen folgen)

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