Die Marktgemeinde Bad Neualbenreuth in der Oberpfalz ist eine Reise wert!
Mitte Juni 2020 reisten 16 geladene Wanderblogger in den schönen Südosten unseres Landes, in die Oberpfalz nach Bad Neualbenreuth. Und ich war dabei!
Ich habe mich riesig gefreut, als ich im vergangenen Winter die Einladung von Susanne Wenzel vom Zugvogelverlag zum Bloggerwandern erhielt. In der Oberpfalz war ich noch nie gewesen. Ich nahm die Einladung an und war sehr gespannt.
Dann überrannte ein Virus unser Land und es kam der Lock-Down. Ungewiss bangte ich, ob die Reise stattfinden wird und freute mich umso mehr, als die positive Bestätigung kam.
Am Freitagabend, den 19. Juni 2020 fuhr ich schon morgens los, um möglichst viel von der Gegend zu sehen. Zunächst ging es nach Süden bis Frankfurt und dann Richtung Osten, vorbei an Würzburg und Bayreuth und durchs Fichtelgebirge hindurch. An Marktredwitz vorbei ging es ins sogenannte Stiftsland bis unmittelbar an die tschechische Grenze, die hinter Bad Neualbenreuth verläuft.
Nun war „mal wieder“ der letzte Tag unserer kleinen Wander-Auszeit angebrochen. Heute sollte es noch bis Blankenheim gehen und dann wieder nach Hause. Das lange Wochenende war vorbei. Da nur sehr wenige, kaum merkliche Höhenmeter anstanden, hätten wir uns auch vorstellen können, mehr Kilometer zu laufen, doch gefiel es uns letztlich auch, am frühen Nachmittag schon da zu sein und bei Sonnenschein in Blankenheim gemütlich im Café noch ein Heißgetränk zu genießen.
Naturzentrum Nettersheim
Auf römischen Spuren
Der Start in Nettersheim war schon sehr interessant. Zuerst enterten Jutta und ich das Naturzentrum und stöberten durch die „Devotionalienabteilung“ für Wanderer und Naturverliebte (aka Souveniershop 🙂 ). Ein Teil der alten römischen Wasserleitung war auf der Grünfläche davor zu bewundern.
Teil der römischen Wasserleitungjunge Urft
Wir folgten der noch jungen, schmalen Urft nach Süden aus dem Ort hinaus. Ein großer ehemaliger Kalkbrennofen bot hier sogar die Gelegenheit, hindurch zu gehen.
Die Wege selbst waren heute nichts besonderes: meistens breite Wanderwege. Die erste kleine Pause legten wir am beschaulichen Römerweiher ein, wo wir einen Fischreiher aufschreckten. Es gibt eine Reihe von markierten Wanderwegen rund um Nettersheim. Auch für einen Tagesausflug ist Nettersheim immer eine Reise wert.
An diesem Samstag wanderten Jutta und ich schon früh los. Es sollte ein heißer Tag werden. Der Abschnitt bis Nettersheim reichte uns völlig aus – der ein oder andere Wanderer läuft diese Etappe nämlich vom Kloster Steinfeld bis nach Blankenheim durch, wo wir erst morgen ankommen wollten.
In Steinfelderheistert
Auf, zum Kloster
Zunächst stand uns aber der erste 2,1 km kurze Abschnitt bevor, der uns von Steinfelderheistert bis zum Kloster Steinfeld brachte. Dieser Abschnitt gefiel mir besonders gut.
Unterhalb von SteinfelderheistertRichtung Kuttenbachtal
Durch Felder liefen wir ins Kuttenbachtal hinab, folgten dem Bach ein kleines Stück und stiegen dann auf schmalen Pfaden durch den Wald hinauf zu den Klostermauern.
Frisch markierte Eifelspuren
Morgenstimmung im Wald
Anstieg zum Kloster
Kirche der Benediktinerinnen-Abtei
Restaurant Zur Alten Abtei
Das Kloster Steinfeld (Fotos: siehe voriger Post) hatten wir ja schon am gestrigen Tag ausgiebig erkundet, so dass wir das Gelände nur kurz für ein menschliches Bedürfnis betraten und bald schon weiterliefen. Rechts und links des Eifelsteigs nach Hinweisen für einen Multi-Geocache schauend, den es für jede Eifelsteigetappe gibt, liefen wir hinab zum Gillesbach und überquerten diesen auf einer kleinen Brücke an einem kleinen Strand. Hier trafen wir das junge Pärchen von gestern „Einfach Eifelsteig – Eifelsteig einfach: von Steinfelderheistert nach Nettersheim (8)“ weiterlesen →
Wunderschöne Aussichten, eine Eisenbahn, die einen Marktplatz überquert, ein Stuhl aus zwei Teilen und lange Strecken nur Gegend!
Meine 7. Etappe von Gemünd nach Steinfelderheistert
15,6 Kilometer, ⇑ 460 Höhenmeter ⇓ 270 Hm
Start: Eifel-Ardennen-Platz, Aachener Str. 17 in 53937 Schleiden-Gemünd – Ziel: Pappelweg 1 (Parken gegenüber am Straßenrand), 53925 Kall-Steinfelderheistert
gewandert am 21. Juni 2019 – mein GPX-Track bei Komoot
Wir wanderten heute die offizielle 5. Etappe des Eifelsteigs, die von Gemünd bis Kloster Steinfeld verläuft und 17,5 km Länge hat. Dass wir das schaffen könnten, haben wir ja schon erfahren, doch muss ich bei meiner Etappenplanung immer einberechnen, dass mein Fuß mitunter mit mehr als 15 km nicht einverstanden sein könnte und dann am nächsten Tag sehr schmerzen könnte. Auch spielt die Planung der nachfolgenden Etappe mit hinein, die ich mit 23,5 km auf jeden Fall sinnvoll unterteilen möchte, so dass in der heutigen Planung „nur“ 15,6 Kilometer rausgekommen sind.
Wir stellten ein Auto im Pappelweg neben einer Pferdekoppel ab und fuhren mit dem zweiten Auto weiter nach Gemünd, wo wir auf dem uns schon bekannten Eifel-Ardennen-Parkplatz an diesem schönen, sonnigen Freitagmorgen nur noch schwer einen freien Parkplatz fanden. Ich kann mich leider nicht mehr erinnern, ob wir ein Parkticket für den Tag lösen mussten? Ich meine, nicht.
Die Hauptwanderwege des Eifelvereins sind oft unsere Begleiter
Von Gemünd nach Olef
Vom Parkplatz aus überquerten Jutta und ich die Bundesstraße und schauten uns erst einmal das Gelände der Kirche an – auf der Suche nach einem Geocache 🙂 . Hinter der Kirche verlief der Eifelsteig durch zwei Gässchen und verschwand danach im Grünen. Der Pfad machte sofort richtig Laune, „Einfach Eifelsteig – Eifelsteig einfach: von Gemünd nach Steinfelderheistert (7)“ weiterlesen →
Am langen Fronleichnamswochenende machten Jutta und ich uns wieder auf in die Eifel, um den Eifelsteig weiter zu wandern. Mir hatten die ersten fünf Etappen schon viel Freude gemacht, so dass ich nun wieder ganz gespannt auf die weiteren vier Etappen war, die mich erwarteten.
Als erstes bezogen wir wieder eine Ferienwohnung, dieses Mal in Kall-Benenberg. Unseren Einstieg an dem Punkt, wo wir letztes Mal aufgehört hatten – nämlich an der Urftseestaumauer – fanden wir ungünstig. Die Zufahrt mit dem Auto dorthin ist nur Anliegern gestattet und der Busverkehr zur Staumauer ist aus Personalmangel eingestellt worden. Blieb noch, von Einruhr aus wieder mit dem Schiff zu fahren. Doch da wir am Morgen erst aus dem Rheinland angefahren waren, raubte uns dies zu viel Zeit und wir entschieden uns, die 2,6 Kilometer von der Urftseestaumauer zur Dreiborner Hochfläche zu überspringen und vom Parkplatz Walberhof, der gegenüber der Einfahrt zur IP Vogelsang liegt, zu starten. Von hier aus steuerten wir die Kreuzung mit dem Eifelsteig westlich der Wüstung Wollseifen an.
Dreiborner Hochfläche bei Wollseifen
Der Himmel war wolkenverhangen und ziemlich grau, dennoch kam die Weite der Dreiborner Hochfläche sehr gut zur Geltung. Gelbe Ginsterbüsche begleiteten uns wieder.
Blühender Ginster im Mai
Weite und Wiese
Gut beschildert
Von Vogelsang gibt es Kutschfahrten
Steine oder Schafe? Erst der Zoom bringt es zu Tage.
Der letzte Tag unseres Kurzurlaubs auf dem Eifelsteig war angebrochen. Jutta und ich packten am Morgen all unsere Siebensachen aus der Ferienwohnung ins Auto, warfen den Schlüssel wie vereinbart in den Briefkasten und fuhren nach Einruhr. Wir hatten uns entschieden, nur eine kurze Etappe bis zur Urftseestaumauer zu laufen und mit dem Boot nach Einruhr zurückzufahren. Somit konnten wir beide unsere Autos in Einruhr stehen lassen. Im Anschluss wollten wir die Burg Vogelsang und die dortige Dokumentationsstätte besuchen und danach heim fahren.
Bergauf zum Warmwerden
Gleich zu Beginn ging es deutlich den Berg hinauf. Gleichzeitig mit uns schnaufte ein betagtes Wanderehepaar, welches sich heute einen Rundweg am Kermeter vorgenommen hatte, bergauf. Die beiden waren noch super fit – Hut ab!
Blick vom Eifelsteig aus auf Einruhr
Ein Blick zurück lohnte sich, denn der Rurstausee (hier der Teil des Stausees, der Obersee genannt wird) lag idyllisch unter uns. Ein gemütliches Plätzchen hatte sich Herbert an „Herberts Eck“ eingerichtet. (Leider sind meine Fotos von dort verschütt gegangen).
Schnell an Höhe gewonnenKurzes Päuschen, (c) Jutta S.
Zur heutigen Wanderung passt die Überschrift eigentlich nicht, denn Jutta und ich haben uns für eine längere Etappe entschieden. Wir fühlten uns fit genug. Eine Verkürzung der Etappe wäre durchaus am Gasthof Grünenthal bei Widdau, am Campingplatz in Hammer (auch Busanbindung) oder auch in Dedenborn möglich gewesen, doch wollten wir bewusst Strecke machen und uns auch etwas selbst herausfordern.
Praktisch und hilfreich. Und selbst gekauft 🙂
Streckenplanung
Am Vorabend hatten wir noch über der Karte gebrütet und überlegt, wo man die Etappe verkürzen könne. Morgen war der letzte Tag unseres Kurzurlaubs und da wollten wir eigentlich bis zur Burg Vogelsang kommen. Je kürzer die heutige Etappe, desto weniger schaffen wir morgen. Also motivierten wir uns gegenseitig, dass wir die 17,3 km schaffen würden. Ich bin solche Strecken ja auch schon mehrfach gelaufen, das war aber vor der Zeit meiner Fußprobleme. Für Jutta war es vermutlich auch die erste längere Tour und so hatten wir beide Respekt davor. Zumal uns heute auch mehr Höhenmeter erwarten sollten.
Blick unterm Zaun hindurch
Wir starteten wieder früh, denn die Fahrt nach Einruhr, um das eine Auto im Ziel abzustellen, gehörte zur Zeitplanung dazu.
Von unserem Startpunkt in Höfen waren wir wieder ohne Umschweife im Grünen. Der Weg führte durch blühende, summende Wiesen und dann in ein feuchtes Bachtal im Wald hinab.
Die offizielle Etappeneinteilung des Eifelsteigs sieht vor, dass man am Ende des zweiten Tages Monschau erreicht. Da wir oberhalb des Städtchens, in dem zu Monschau gehörenden Höhendorf Mützenich die gestrige Wanderung beendet hatten, fehlten uns noch ca. 4 Kilometer. Ab hier unterscheiden sich also meine Etappen von den offiziellen. Alles klar?
Abendgedanken: Wie weit laufen wir morgen?
Da ich abends in meinen Füße die knapp 29 Kilometer der vergangenen zwei Tage deutlich spürte, sollte die 3. Etappe eine kürzere Strecke sein. Jutta und ich waren sehr unschlüssig und überlegten hin und her: Sollen wir nur die 4 km von Mützenich bis Monschau machen und uns dann ausruhen? Dann würde es reichen, morgens mit einem Auto loszufahren. Und wenn wir doch noch weiterlaufen wollen, könnten wir doch erst in Monschau entscheiden, ob wir das Auto holen und im anvisierten Ziel abstellen? Och nö – viel zu viel Fahrerei für so ein kurzes Stück!! Außerdem musste Monschau immer großzügig umfahren werden, weil die Stadt wegen einer Großbaustelle nicht passierbar war. Zum anderen ist die danach folgende Etappe von Monschau nach Einruhr für uns viel zu lang. Wir täten gut daran, ihr schon einen Teil abzuzwacken. Letztendlich entschied ich erst am nächsten Morgen, als ich gut auftreten konnte, dass wir eine 10,8 km lange Kurzetappe laufen werden.
Aus irgendeinem Grund war ich schon früh wach. Unsere Bad- und Frühstücksroutine hatte sich am zweiten Morgen schon harmonisch eingespielt und wir waren früher als sonst auf der Piste. Die Zeit holte uns aber wieder ein, denn ich musste vor dem Wochenende noch Geld abheben und die nächste Postbankfiliale war unglücklicherweise erst in Simmerath. Wir fuhren also erst ins südlich gelegene Höfen, parkten mein Auto auf der Straße Wiesengrund (dort, wo der Eifelsteig sie kreuzt), fuhren mit Juttas Wagen weiter ins nördlich gelegene Simmerath und von dort aus zum Wanderstart an der Kirche in Mützenich. Welch eine Gurkerei! So schnürten wir erst gegen 10:30 Uhr unsere Wanderstiefel, wie schon an den beiden Vortagen.
Grundstückshecke mit Fenster am Eifelsteig
Wieder ein hübscher Start
Auch heute war unser Wandereinstieg direkt wieder sehr naturnah, idyllisch und einsam. Gut, erst mussten wir die Hauptstraße überqueren und durch zwei ruhige Anwohnerstraßen stiefeln, doch danach kam Natur pur.
Drögelwege durch Belgiens Hohes Venn – eine Geduldsprobe und trotzdem wunderschön!
2. Etappe von Roetgen nach Monschau – Mützenich
13,6 Kilometer, ↑ 290 Höhenmeter ↓ 110 Hm
Start: Parkplatz an der Wanderstation, Mühlenstraße in 52159 Roetgen Ziel: Parkplatz am Friedhof der Kirche St. Bartholomäus, Ringstraße 4 in 52156 Monschau-Mützenich
Gewandert am 30. Mai 2019 (Himmelfahrt), GPX-Track bei Komoot
Nach der wunderschönen Etappe des gestrigen Tages freute ich mich ungemein auf den heutigen Wandertag. Gestern Abend waren Jutta und ich nicht mehr ausgegangen, sondern haben einen Salat gegessen und sind ziemlich bald danach schon ins Bett gegangen, so müde waren wir.
Jutta freut sich auch.
Ich war gespannt, wusste aber auch, dass uns eine 5 km lange schnurgerade und vermutlich eher langweilige Strecke durchs Belgische Hohe Venn bevorstand. Zur Vorbereitung haben Jutta und ich das Buch „Eifelsteig für Anfänger“ von Manuela Herzhoff gelesen, in dem die Autorin unterhaltsam beschreibt, wie sie mit ihrer Freundin zusammen den Eifelsteig gewandert ist und dass sie besonders langweilige Strecken „Drögelwege“ nannten. Ich habe den Begriff kurzerhand übernommen 🙂
Unser Weg bei Schwerzfeld, an dem wir falsch abgebogen waren
Ende Mai ging es endlich los! Ich hatte den Eifelsteig für dieses Frühjahr geplant und wollte mit Jutta über ein verlängertes Himmelfahrtswochenende die ersten 5 Etappen laufen. Die Hotels an der Wegstrecke waren teilweise bei unserer Planung im März schon ausgebucht, so dass wir uns einen festen Standort wählten, nämlich eine Ferienwohnung in Monschau. Auf Monschau fiel unsere Wahl, da der Ort in der Mitte der anvisierten Wegstrecke liegt und ich mir vorstellte, dass wir abends auch mal ausgehen und etwas trinken wollen.
Monschau
Transfer mit zwei Autos
Aus anderen Berichten und eigener Erfahrung wusste ich, dass die einzelnen Etappen in der Eifel schlecht mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen sind, schon gar nicht, wenn man sie willkürlich wie ich nach zu schaffenden Kilometern einteilt und die vorhandene Infrastruktur weniger beachtet. Deshalb wählten wir die weniger umweltfreundliche Variante und fuhren mit zwei Autos an und stellten dann immer eines ins Ziel und fuhren mit dem anderen zum Start der Tagesetappe.
Standortwahl
Aus diesem Grund erwies sich im Rückblick Monschau als weniger geeignet für einen festen Standpunkt. Die Innenstadt ist weitestgehend autofrei und da man sie nicht durchfahren darf, muss man große Umwege über kurvige Straßen in Kauf nehmen.
Jutta und ich und der Wanderführer aus dem Publicpress Verlag
Es geht los
Nachdem wir morgens schon das Gepäck und unsere mitgebrachten Essensvorräte in die Ferienwohnung nach Monschau bringen durften, fuhren wir nach Roetgen, stellten das eine Auto auf einem kostenlosen Discounter-Parkplatz ab und fuhren mit dem anderen Auto weiter nach Kornelimünster. Hier fanden wir an der Straße ‚Am Berg‘ glücklicherweise eine Parkmöglichkeit ganz in der Nähe vom Start des Wanderwegs.